Alles begann 1993 mit einem Experiment an der Julius-Springer-Schule. An einem Ort, an dem es keiner vermutete, wollte unsere (inzwischen ehemalige) Deutschlehrerin Marie-Luise Hiesinger nach literarischen Perlen fischen. Und fand sie. Seitdem gibt es für unsere Auszubildende und Vollzeitschüler*innen einen Kurzgeschichten-Wettbewerb.

Alle Siegertexte sind nun in einer Anthologie im Verlag das Wunderhorn erschienen. Sie liefert ein Psychogramm von Jugendlichen über einen Zeitraum von mehr als 25 Jahren. Die Themen der eingereichten Texte kreisen meist um individuelle Probleme: um das Traurige, den Verlust von Geborgenheit, unglückliche Familien, Beziehungen, den Geschlechterkampf, sexuelle Orientierung, Kommunikationsstörungen, Suchtverhalten, Scheitern. In den letzten Jahren kamen gesellschaftspolitische Inhalte dazu, etwa die Angst vor Abhängigkeiten in der digitalen Welt, vor antidemokratischen Entwicklungen, Gewaltausbrüchen und zunehmender Entsolidarisierung. Eine Fundgrube für Leser*innen, die sich für die Befindlichkeiten von Jugendlichen in diesem langen Zeitraum interessieren, nicht allein für literarische Betrachtungen.

Die Anthologie mag junge Menschen zum Schreiben ermutigen und Lehrer*innen dazu inspirieren, im Unterricht mit diesen Texten zu arbeiten. Als Impuls für kreatives Schreiben, für literarische Rollenspiele.

Auch die Rhein-Neckar-Zeitung berichtet in ihrer Ausgabe vom 15.04.2020 über die Anthologie - lesen Sie hier den Artikel.

Weitere Informationen und eine Vorschau finden Sie hier.