Es ist eine schöne Tradition an der Julius-Springer-Schule, in der Vorweihnachtszeit für ein caritatives Projekt zu sammeln. Auch wenn in diesem Jahr durch die Pandemie alles etwas anders ist, wollten die Schülervertreter mit ihrer Verbindungslehrerin Anette Frei nicht auf diesen schönen Brauch verzichten. Über die Fachschaft Religion kam die Anfrage, ob man nicht etwas für die große Flüchtlingsunterkunft in Heidelberg tun könnte. Von den beiden großen christlichen Kirchen sind dort Seelsorger eingesetzt. Sigrid Zweygart-Pérez und Jochen Winter berichteten, dass vieles dort fehlt. Besonders für die jungen Leute ist die Lage sehr schwierig. Dinge, wie Spiele oder Schulmaterial, um den Kindern und Jugendlichen eine Beschäftigung zu geben.

So wurde um Sachspenden bei den Schülerinnen und Schülern und beim Kollegium angefragt. Es sollte sich doch bei den meisten etwas finden lassen, was man nicht mehr benötigt. Vielleicht das Gesellschaftsspiel, was schon lange nicht mehr in Gebrauch ist, oder die vielen Bleistifte und Blöcke, die man sich mal irgendwann angeschafft hat und seit Jahren in irgendeiner Schublade lagern. Die Kisten unterm Weihnachtsbaum im Eingangsbereich und im Lehrerzimmer füllten sich nach und nach. Sogar ein Kinderwagen kam zum Spendenpool dazu. Doch auch Geldspenden, welche die Schülerinnen und Schüler bei der Schokonikolausaktion der SMV geben konnten, flossen reichlich in die Spendendose.

Kurz vor den Weihnachtsferien wurden die Spenden an Jochen Winter (kath. Stadtkirche Heidelberg) übergeben. Durch die pandemiebedingten Schulschließungen konnten weder Vertreter der Schülerschaft noch die beiden Verbindungslehrer dabei sein. Am Übergabetag kam Flüchtlingsseelsorger Winter an die JSS und wurde begleitet von Mutarr Sowe. Der 17-jährige junge Mann aus Gambia ist einer der Menschen, welche die Flüchtlingsseelsorger unterstützen. Mutarr kam alleine aus Gambia nach Heidelberg und zeigte sich erfreut, dass er eine Schule von innen sehen konnte, auch wenn ein Besuch derzeit noch nicht möglich ist. Anwesend war auch Markus Bender, der als Schuldekan und Religionslehrer an der Springerschule den Kontakt herstellte. Der Schulleiter, Herr OStD Liebler stellte kurz die Schule vor und übergab stellvertretend für die Schulgemeinschaft einen Spendenumschlag.

Nach dem Verladen verabschiedeten sich Herr Winter und sein Helfer, nicht ohne der Julius-Springer-Schule ganz herzlich zu danken. Ein besonderer Dank ging dabei an die SMV mit ihrer Verbindungslehrerin Frau Anette Frei und die Fachschaft Religion/Ethik, welche diese Aktion gemeinsam ermöglichten.

Der Kinderwagen, ein Fußball und viele Spiele konnten tags darauf bereits einige Menschen im Patrick Henry Village glücklich machen.